Das Ziel des Innovedumprojektes ist die Entwicklung eines neuartigen, multimedialen Lehransatzes für die Ideenentwicklung im Frühstadium. Die Kombination aus persönlichem Coaching und multimedialen Inhalten ermöglicht eine skalierbare Lehrmethode für Tausende von zukünftigen MacherInnen und InnovatorInnen, die auf die Bedürfnisse der Generation Z zugeschnitten ist.
Youtube Playlist with all the Reel Learning Videos.
Das Projekt
Worum ging es im Projekt?
Das Projekt beschäftigte sich mit der Entwicklung und Implementierung von Reel Learning Videos (Hochformat), um die Lehre in den Coachings und im Makerspace iterativ zu verbessern. Durch Interviews und Befragungen wurden die Vorlieben der Studierenden für bestimmte Social Media Videoformate ermittelt. Basierend auf diesen Erkenntnissen wurden für Makerspace, Ideaspace und Digital Makerspace jeweils fünf Hochformat-Videos als Prototypen erstellt. Die positive Resonanz auf die Videos ermöglichte das Ausarbeiten eines Konzepts, welches auf direkter Kommunikation von Studierenden für Studierende basiert. In den Videos sprechen die Studierenden direkt in die Kamera, und mittels Schnitt und Untertiteln wird der Fokus auf das Wesentliche gelegt. Damit soll der Peer-to-Peer-Lehraustausch aktiv gelebt und die Studierenden ermuntert werden, ihre Erfahrungen miteinander zu teilen.
Was war die Motivation für dieses Projekt?
Die Motivation für das Projekt bestand darin, eine zeitgemässe und ansprechende Lehrmethode zu entwickeln, die den digitalen Sehgewohnheiten der Studierenden gerecht wird. Ziel war es, durch die Kombination von persönlichem Coaching und multimedialen Inhalten ein skalierbares Lehrformat zu schaffen, das von unseren Coaches und Makerspace-Managern genutzt werden kann, um Peer-to-Peer-Learning-Elemente direkt zu integrieren. Darüber hinaus sollte eine breite Anzahl von Studierenden erreicht und ihnen Wissens-Nuggets vermittelt werden, die beim Starten eines Projekts im Makerspace oder in den ersten Coaching-Sitzungen nützlich sind. Auf einer emotionalen Ebene ging es darum, den Studierenden zu zeigen, wie einfach es ist, kreativ zu sein und eigene Projekte zu initiieren, und ihnen das Gefühl zu vermitteln, dass dies auch für sie erreichbar ist, ganz getreu unserem "You can do it" Mindset.
Umsetzung in der Lehrpraxis
Das Konzept der Reel Learning Videos sowie deren Implementierung in unsere Lehre erfolgte iterativ. Das Projekt wurde durch die Entwicklung und Pilotierung multimedialer Bildungsinhalte in die Lehre integriert. Zunächst wurden 20 Studierende interviewt und die Community befragt, welche unserer Social Media Videoformate ihnen gefallen. Basierend auf diesen Erkenntnissen wurden für Makerspace, Ideaspace und Digital Makerspace jeweils fünf einfache Prototypen für Hochformat-Videos erstellt.
Der erste Makerspace Video-Prototyp ging auf TikTok mit 298.000 Views viral. Dieser und alle 14 weiteren Prototypen wurden mit Studierenden im Student Project House besprochen. Aufgrund der positiven Resonanz auf die beliebten Makerspace-Video-Prototypen wurde entschieden, dass Makerspace-Videos am besten geeignet sind, um das finale Format zu testen. Daher wurden drei weitere "Make"-Videos erstellt und über eine Kampagne mit dem D-MAVT in den gemeinsamen Communities geteilt. Das Feedback in Form von Likes, Kommentaren und direkten Interaktionen mit Studierenden im Space zeigte uns, dass wir unser Format gefunden haben.
Parallel dazu wurde ein Themenplan für Videos aus den Bereichen Makerspace, Ideaspace und Digital Makerspace erstellt. Zusammen mit den Innovation Catalysts und dem Makerspace des Student Project House wurden über 25 Video-Themen bestimmt, konzipiert und zur Produktion freigegeben. Die bisher 20 veröffentlichten Videos werden in unserer Kommunikation verwendet. Im Ideaspace dienen sie dazu, Studierende bereits vor ihrem ersten Coaching abzuholen und auf einen höheren Wissensstand zu bringen. Die Inhalte der Videos sind kurze Wissens-Nuggets mit Titeln wie: "Start with your passion", "Iterative Cycle (The Project's Heartbeat)", "The Sweet Spot of Innovation". Diese Inhalte, die üblicherweise in den ersten Coachingsitzungen vermittelt werden, sind nun den Studierenden direkt zugänglich. Die Videos zeigen Studierende, die durch Selbstreflexion Wissen und Erfahrungen direkt an ihre Peers vermitteln. Zum Start des HS24 werden die Coaches die komplette Ideaspace Videosammlung (bis dann ca. 22 Videos) nutzen, um in spezifischen Fällen den Projekten direkt Beispiele geben zu können. Somit werden die Videos in bestehende Coachings integriert und zusätzlich über die Social-Media-Kanäle des Student Project House an Studierende verbreitet, die sich noch nicht für ein Projekt entschieden haben.
Bei den Makerspace- und Digital Makerspace-Videos geht es darum, bestehenden und potenziellen Nutzern schnell zu zeigen, wie einfach es ist, kreativ zu sein und ein Projekt zu starten. Die Videos vermitteln nicht nur die Idee, wie etwas gemacht werden kann, sondern auch das Gefühl, dass es einfach ist und von jedem ausprobiert werden kann. Die neueste Generation der Videos ("Make an Easter Bunny" und die kommenden Videos) werden zusammen mit einer Bauanleitung den Studierenden im Space sowie online angeboten.
Bisher war für sämtliche Studierende vor der Kamera das Ergebnis ihres Drehs eine positive Überraschung. Es hat sich gezeigt, dass sie erleichterter ihre Learnings teilen, wenn der Schnitt Stottern, "ähs" und ähnliche Verzögerungen komplett entfernt. Dieser Bearbeitungsprozess erhöht nicht nur die Verständlichkeit und Prägnanz der Videos, sondern stärkt auch das Selbstvertrauen der Studierenden, ihre Erfahrungen und Erkenntnisse authentisch und offen zu vermitteln. Die professionelle Aufbereitung der Videos trägt somit wesentlich dazu bei, eine angenehme und produktive Lernatmosphäre zu schaffen, in der Studierende ihre Gedanken klar und selbstbewusst präsentieren können.
In den kommenden Tagen und Wochen werden weitere Videos veröffentlicht, sodass die Gesamtzahl der Videos nach aktueller Planung auf 40 ansteigt. Zukünftig sollen einige Videos ausgetauscht werden, um die Inhalte stets aktuell zu halten. Ohne die Initialförderung durch Innovedum wäre dieser Prozess nie in Gang gekommen.
Gewonnene Erkenntnisse und weitere Auswirkungen
In welchem Umfang wurden die Projektziele erreicht?
Die Projektziele wurden weitgehend erreicht. Im Rahmen des Projekts wurden die folgenden Meilensteine umgesetzt:
Objective 1: Entwicklung eines studentenzentrierten Produktionsplans
Key Result 1.1: Interview mit 20 Studierenden
Erfüllung: Es wurden Interviews mit 20 Studierenden durchgeführt, um ihre Präferenzen für Videoformate, Themen und Kanäle zu ermitteln. Ein wichtiges Learning aus diesen Interviews war die Notwendigkeit, diverse
Protagonist*innen auszuwählen und nicht nur Mitarbeitende des SPH.
Key Result 1.2: Umwandlung der Interviewergebnisse in einen Multimedia-Produktionsplan
Erfüllung: Basierend auf den Interviewergebnissen wurden Prototypen für Hochformat-Videos entwickelt und ein umfassender Themenplan erstellt. Dieser Prozess benötigte mehr Zeit als ursprünglich geplant, da umfangreiche Beiträge von Coaches und Teams des Makerspace und Digital Makerspace erforderlich waren. Eine Sitzung mit einem Coach prägte die Video-Struktur entscheidend, wobei das ideale Format einen
"Hook", Reflexionen der Studierenden über ihre Projekte und die Verallgemeinerung der Learnings umfasst.
Objective 2: Produktion von Multimedia-Inhalten für frühe Ideen mit weitreichender Wirkung
Key Result 2.1: Erstellung eines ersten Multimedia-Formats und Lernen daraus
Erfüllung: Es wurden 20 Videos online gestellt, die Serie wird kontinuierlich erweitert und verbessert. Das Projekt ermöglichte es uns, den anfänglichen Aufwand für Interviews, Tests und Konzeptentwicklung zu überwinden und das Format nachhaltig in unsere Abläufe zu integrieren.
Key Result 2.2: Produktion von 20 Multimedia-Formaten mit mindestens 1.000 Aufrufen insgesamt
Erfüllung: Es wurden 20 Videos veröffentlicht, die durchschnittlich über 2.000 Aufrufe pro Video in unserer Community auf Instagram erzielt haben.
Objective 3: Schaffung einer Lernmöglichkeit für andere Dozierende
Key Result 3.1: Erstellung eines Berichts für andere Dozierende
In Arbeit: Konkretes Feedback zu den neuesten Videos wird gesammelt, sobald diese vollständig in die Coachings integriert sind und die Studierenden im HS24 damit gearbeitet haben. Der Bericht wird sowohl schriftlich als auch in multimedialer Form erstellt und die Erkenntnisse der Studierenden umfassen.
Abweichungen und unerwartete Vorteile:
Abweichungen: Die Konzeptionsphase benötigte mehr Zeit als ursprünglich geplant. Protagonisten zum Reflektieren - und Generalisieren ihrer Prozesse vor der Kamera zu bewegen erwies sich als herausfordernd.
Unerwartete Vorteile: Der virale Erfolg des ersten Makerspace-Video-Prototyps auf TikTok mit 298.000 Aufrufen übertraf unsere Erwartungen und bestätigte das Potenzial des Formats. Zudem erleichtert der Schnitt von Stottern und "ähs" den Studierenden das Teilen ihrer Learnings, was die Qualität und Verständlichkeit der Videos erhöht und vor allem weiblichen Protagonisten einen Selbstvertrauens Boost gab.
Welche Auswirkungen hatte das Projekt auf das Lernen der Studierenden und wie wurde dies untersucht?
Die bisherigen Rückmeldungen der Studierenden zu den Videos waren äusserst positiv. Die Videos wurden gut angenommen und haben das Peer-to-Peer-Learning gefördert. Studierende berichteten, dass sie durch die klar strukturierten und professionell geschnittenen Videos leichter lernen und ihre eigenen Projekte initiieren können. Diese Erkenntnisse stammen aus qualitativen Feedbackrunden und Interaktionen im Student
Project House.
Wie können die Lessons Learned auf andere Kontexte und grössere Studierendengruppen übertragen werden?
Die gewonnenen Erkenntnisse können auf andere Kontexte und grössere Studierendengruppen übertragen werden, indem ähnliche studentenzentrierte und multimediale Lehransätze angewendet werden. Die Struktur der Videos - ein starker Einstieg, Reflexion und Verallgemeinerung der Learnings - kann als Modell für andere Bildungsinhalte
Links und Downloads
Autoren
Antragsteller/-in
Dr. Lucie Rejman
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Leiter/-in
Rafael VonSury
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Kontaktperson
Rafael VonSury
rafael.vonsury@sph.ethz.ch
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Departement
andere
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Institut
Rectorate / ETH Student Project House
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Einreichedatum
01.10.2022
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Zeitraum
01.01.2023 bis 30.06.2024